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Inklusion

Mit der Verbindlichkeit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und dem Inkrafttreten der Verordnung über Unterricht, Erziehung und sonderpädagogische Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen werden an die Gesellschaft und ihre Institutionen Forderungen gestellt, sich dem inklusiven Gedanken zu stellen und sich in diese Richtung zu entwickeln. Der Gedanke der Integration bestimmter Menschen in eine Gruppe wird überdacht und abgelöst durch inklusives Denken. Dieses beinhaltet die Überzeugung, dass jeder Mensch ein besonderer Mensch ist, der unabhängig von gesellschaftlichen Anforderungen und Leistung als vollwertiges und gleichberechtigtes Mitglied wahrgenommen wird.

Inklusiv denken bedeutet, bis an die Wurzeln unseres Denkens, unserer Gestaltung von Bildung und unserer Weltkonstruktion nach Elementen zu graben, die es uns ermöglichen, zu einer Überwindung der defizitären Sichtweise von Menschen zu finden.

Walther Dreher (1998)

Diese Vorgaben waren richtungsweisend für die Entwicklung der Franz-Leuninger-Schule hin zu einem Raum inklusiven Lebens und Lernens. Wir wollen allen Kindern die Möglichkeit geben, wohnortnah gemeinsam mit ihren Freunden beschult zu werden. Heterogenität ist unter unseren Schülerinnen und Schülern selbstverständlich. Unterschiede eröffnen Chancen für gemeinsames Lernen. Wir wollen nach einer Pädagogik der Vielfalt streben und versuchen gemeinsames und individuelles Lernen möglich zu machen. Lernprozessbegleitung, systematische Förderplanung und multiprofessionelle Kooperationen stehen im Mittelpunkt einer Unterrichtsentwicklung im Sinne inklusiven Lernens. Dabei spielt die Gemeinschaft eine zentrale Rolle, die in festen Ritualen und Feiern von allen mitgestaltet und getragen werden kann. Alle am Schulleben und Lernen der Kinder beteiligten Fachkräfte ziehen an einem Strang und möchten jedes Kind in seiner Entwicklung voranbringen. Wir orientieren uns am Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan mit folgendem Leitgedanken:

HBEP: Unabhängig von den jeweiligen Entwicklungsvoraussetzungen und Bedürfnissen hat jedes Kind den gleichen Anspruch darauf, in seiner Entwicklung und seinem Lernen angemessen unterstützt und gefördert zu werden: Es soll darin gestärkt werden, sich zu einer eigenverantwortlichen Person zu entwickeln.

 

Die Unterrichtsplanung und Durchführung im multiprofessionellen Team von Grundschullehrer, Förderschullehrer, Sozialpädagoge ggf. Therapeuten unter Einbindung von Assistenzkräften ist dabei zentrales Prinzip. Die Schulleitung sorgt für kontinuierliche Doppelbesetzung in der Zeit des Klassenlehrerunterrichtes. Die Differenzierung der Unterrichtsinhalte erfolgt in der Regel nach drei Niveaustufen in Fundamentum-, Additum- und Expertenaufgaben (Drei-Kronen-Aufgaben). Förderbedarfe und Nachteilsausgleiche werden entsprechend berücksichtigt. Diese finden in allen Jahrgangsstufen Anwendung und berücksichtigen die Heterogenität der Schüler.

Zusätzlich wird durch die Einbindung der Schule in das kommunale Netzwerk Bildungsforum erreicht, dass alle Kinder mit ihren unterschiedlichen Startbedingungen so gestärkt werden, dass Lernen möglich ist. 

 

Wir versuchen, Inklusion in Erziehung und Bildung zu leben und arbeiten daran, den inklusiven Gedanken auch in die Großgemeinde zu tragen.

(Orientierung am Index für Inklusion, Ines Boban/Andreas Hinz, 2003)

 

Schulische Integration bzw. Inklusion gründet auf dem Bekenntnis zu einem ganzheitlichen Menschen- und Weltbild sowie zu schulischen Lehr-, Lern- und Organisationsformen, die den Entwicklungs- und Lernbedürfnissen aller Kinder und Jugendlichen entgegenkommen.

Gitta Bintinger (2002)

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